Samstag, 20. Oktober 2012

England Renuion Trip

Dort wo mein Blog begonnen hat, möchte ich ihn auch beenden: Und zwar in England. Gute fünf Jahre nach Ende meines Freiwilligendienstes war die Zeit nun definitiv reif, um alte wie neue Freunde zu besuchen.

An einem sonnigen Samstagmorgen begann meine einwöchige Reise, welche mich von Liverpool nach Dewsbury über Sheffield nach Bristol und letztlich nach London führte. Englischen Boden betrat erstmalig wieder auf dem Rollfeld des John Lennon Airport, von dem ich weiter nach Dewsbury fuhr - dem Ort, an dem ich meinen Freiwilligendienst absolviert hatte. Am Bahnhof wurde ich von einer ehemaligen Arbeitskollegin abgeholt, in deren Haus ich freundlicherweise zwei Nächte verbringen durfte.

Der Sonntag startete mit einem reichhaltigen English Breakfast, dessen Kalorien wir uns - das heißt meine Arbeitskollegin, ihr Mann und ich - bei einem zweistündigen Spaziergang um Haworth wieder abliefen. Haworth ist ein kleines Dorf in Yorkshire, in dem die schriftstellerisch-begabten Geschwister Brontë lebten. Für einen Museumsbesuch reichte die Zeit zwar nicht aus, dafür aber für einen englischen Tee und ein Stück Kuchen in Emma's Café. Anschließend fuhren wir wieder zurück zum Haus meiner Arbeitskollegin, in dem ich mit dem Sohn und seiner Freundin ein paar Spiele auf der Wii spielten. Währenddessen bereitete meine sehr gastfreundliche und fürsorgliche Arbeitskollegin ein Roast Beef Dinner zu, welches wir abends gemeinsam aßen.

Am Montagmorgen stattete ich mit meiner Kollegin dem Dewsbury College (jetzt: Kirklees College) einen Kurzbesuch ab. Dort traf ich und unterhielt mich mit weiteren Arbeitskollegen; von meinen ehemaligen Schülern waren leider kaum noch welche da. Das gleiche traf auf meinen Landlord zu, der in der Nähe des Colleges wohnte. Immerhin konnte ich ihm eine kurze Nachricht hinterlassen. Wie viele Male bereits zuvor während meines Freiwilligendienstes holte mich auch an diesem Tag ein Rollenspieler mit seinem Auto von meiner ehemaligen Wohnung ab und wir machten uns auf den Weg nach Sheffield. Dort angekommen trafen wir auf weitere ehemalige Rollenspieler in "The Old Queens Head". In dieser Pub sowie in "The Fat Cat" tranken wir ein paar Ale, bevor ich einen kurzen Gastauftritt in ihrer D&D 3.5 Runde hatte. Zum Ausklang des Abends aßen wir noch ein scharfes Curry in einem indischen Restaurant.

Am Dienstag stand der Peak District auf dem Programm. Während meines Freiwillgendienstes hatte ich es nur in die Ausläufer dieses Nationalparks geschafft, diesmal ging es aber direkt ins Herz, nämlich nach Edale. In diesem beschaulichem Örtchen startete und endete meine fünfstündige Wanderung, die es ganz schön in sich hatte: Ich verletzte mich leicht am Knie und Arm, als ich von einem Stein abrutschte, bekam nasse Füße beim Überqueren der unzähligen kleinen Bachläufen, wurde auf dem Plateau des Kinder Scouts fast vom Wind weggeblasen, musste durch schwarzen Schlamm waten und verlief mich fast, da es kaum Wegweiser gab. Abgesehen davon war es aber eine schöne Wanderung in fast unberührter Natur, speziell das letzte Stück von der Jacobsleiter zurück nach Edale.

Mittwoch gings dann mit dem Zug nach Bristol, wo ich mich mir der englischen Masterstudentin traf, die ich vor einem knappen Jahr in Zürich kennengelernt hatte. Gemeinsam begaben wir uns zunächst zu meiner Unterkunft im Stadtteil Bedminster. Dort hatte ich für die nächsten drei Tage ein Zimmer gemietet, welches sich in der Wohnung von einer Chinesin und einem Polen befand. Nachdem ich meine Sachen abgestellt hatte, führte mich die Engländerin über eine weitflächige Rasenfläche namens "The Downs", entlang der Avon Gorge zur Clifton Suspension Bridge und schließlich nach Clifton, wo wir den Abend in einem italienischen Restaurant ausklingen ließen.

Da der Engländerin ein Vorstellungsgespräch in Nottingham bevorstand, musste ich Bristol und Umgebung an den nächsten beiden Tagen auf eigene Faust erkunden. Am Donnerstag begann meine Sightseeingtour in der Bristol Cathedral, führte entlang der Harbourside zum Queen Square und über den St. Nicholas Market zum Castle Park, in dem ich eine kurze Sandwich-Pause einlegte. Weiter ging es zum Old Market, durch den St. Matthias Park sowie das Shopping Quarter zu den Christmas Steps. Nachdem ich diese Treppen mit lustigen Namen hinaufgestiegen war, schaute ich mir das Bristol Museum und die Art Gallery an. Danach erklomm ich den nahegelegenen Cabot Tower im Brandon Hill Park. Bevor ich zu meinem Appartement zurückkehrte, machte ich noch einen Abstecher in den Victoria Park.

Am Freitag fuhr ich mit dem Zug in das benachbarte Bath. Dieses Städtchen ist bekannt für seine heißen Thermalquellen, die bereits von den Römern entdeckt und geschätzt wurden. Bevor ich mir diese genauer anschaute, besichtigte ich den Prior Park Landscape Garden - einen Park in typisch englischem Stil am Rande der Stadt. Anschließend lief ich zurück ins Stadtzentrum und besuchte die eindrucksvolle Bath Abbey, die Guildhall und die Art Gallery. Nun ging ich in die bereits erwähnten Roman Baths, in denen man zwar nicht baden, aber von denen man zumindestens ein Schlückchen probieren konnte. Als ich mit der Besichtigung und Verkostung fertig war, dämmerte es bereits und ich musste mich beeilen, um noch einen Blick auf den berühmten Häuserbogen "Royal Crescent" zu werfen.

Samstagvormittag traf ich mich erneut mit der englischen Masterstudentin in Bristol. Viel Zeit vor meiner Abreise verblieb allerdings nicht, sodass wir lediglich einen Blick in die St. Mary Redcliffe Kirche und auf den St. Nicholas Market werfen konnten. Bald schon darauf saß ich im Zug nach London, wo ich mich in Scotland-Yard-Manier durch das U-Bahnnetz hangelte, um schließlich den Expresszug nach London Stansted zu nehmen. Am Flughafen ankommen, musste ich noch eine Gebühr von £50 bezahlen, da ich mir online keine Boardkarte gelöst hatte (danke, Ryanair!). Dadurch ließ mir aber nicht die schöne Woche vermiesen, die leider viel zu schnell verflogen war. Ich hoffe, meine nächste Reise auf die Insel schaffe ich früher als in fünf Jahren.

Freitag, 12. Oktober 2012

Eine Woche in Berlin

Nach dem Kretaurlaub und vor meiner Englandreise war ich eine Woche in Berlin. Es gab zwar jede Menge zu planen, aber auch ein paar Freunde, Verwandte und Bekannte habe ich in dieser Zeit getroffen. Hier das wichtigste in Kürze:

7. Oktober: Organisatorisches

8. Oktober: Kaffeetrinken bei den Großeltern

9. Oktober: Shopping am Ostbahnhof und im Ring Center

10. Oktober: Versicherungen überprüfen lassen, Shopping im Kaufpark Eiche, abends mit zwei Schulfreunden im Sixties Diner am Hackeschen Markt getroffen

11. Oktober: mit Mama und einer Bekannter meiner Großeltern in der Großbeerenstraße indisch essen gewesen, danach Spaziergang im Gleisdreieck-Park, im Bürgeramt Tempelhof-Schöneberg Wohnsitz umgemeldet, Kaffeetrinken bei anderen Großeltern

12. Oktober: Masterarbeit erneut binden lassen, Shopping im Eastgate, Spaziergang im Park Biesdorf

Samstag, 6. Oktober 2012

Kreta

Zwei Tage nach Abgabe meiner Masterarbeit war ich bereits im wohlverdienten Urlaub auf Kreta. Mein Vater und mein Bruder hatten mich und meine Siebensachen ohne Umwege aus Münster abgeholt und nach Berlin chauffiert. Am Tag darauf saßen wir inklusive meiner Mutter im Flieger nach Kreta. Nach unserer Ankunft fuhren wir bei nächtlicher Stunde mit einem Mietauto zu unserer Unterkunft. Es handelte sich hierbei um eine ursprünglich von Hirten bewohnte Steinhütte, die sich in einer Ferienanlage im südostlichen Teil der Insel in der Nähe von Analipsi befand.

Am nächsten Morgen deckten wir uns zunächst mit dem Allernötigsten ein. Abgesehen von der Tatsache, dass es Sonntag war, hatten doch einige Geschäfte geöffnet. Gegen Mittag fuhren wir zum Strand von Xerokampos an der Ostküste Kretas, um dort erstmalig in das kristallklare Mittelmeer einzutauchen. Am nächsten Tag machten wir einen kurzen Stopp am Strand von Sitia und besichtigten danach die Ausgrabungsstätte Roussolakkos, eine ehemalige minoische Siedlung. Zum Mittag aßen wir leckeren Fisch aus dem Steinofen in einem Restaurant am Strand von Chiona. Dort verweilten wir noch einen Augenblick, bevor wir unsere Position zum Palmenstrand von Vai verlagerten.

Dienstags stand uns eine lange Autofahrt zur Lassithi-Hochebene bevor. Am Rande dieser Ebene befindet sich eine Höhle namens Dikteo Andro, in der angeblich Zeus geboren wurde. Auch wenn man nicht von diesem Mythos überzeugt ist, sind die angeleuchteten Stalagmiten und Stalaktiten allemal einen Besuch wert. Auf dem Weg zum Strand von Malia, wo wir den Nachmittag verbrachten, machten wir kurz Halt bei einer alten Platane mit einem Stamm von sagenhaften 18m Durchmesser. Am Mittwoch hingegen hielten wir uns in der Nähe unseres Appartements auf, nämlich am Strand von Makrigialos und in der Schmetterlingsschlucht. Letztere durchwanderterten wir fast bis zum Ende; kleinere Kletterpartien waren auch mit dabei. Von Schmetterlingen war allerdings keine Spur zu sehen.

Am Donnerstag durchquerten wir die nächste Schlucht, das sogenannte Tal der Toten. Diese touristisch gut erschlossene Schlucht war deutlich einfacher zu begehen. Von Toten war glücklicherweise keine Spur zu sehen. Auf halben Weg, d.h. nachdem wir die Schlucht hinabgewandert sind, konnten wir uns am Strand von Kato Zakros ausruhen. Nach der Wanderung, d.h. nachdem wir wieder hinaufgewandert sind, taten wir das am Strand von Xerokampos. An unserem letzten Tag wanderten wir von unserer Steinhütte die Schlucht hinauf nach Pefki. Oberhalb des Dorfes gab es eine kleine Kapelle mit einer Glocke, die sich mein Bruder nicht nehmen konnte zu läuten. Mittags kehrten wir in Pefki in eine Taverne ein, die sich nachträglich als beste unseres Urlaubs herausstellte. Nachdem wir die Schlucht wieder herabgestiegen sind, badeten wir am Strand von Makrigialos. Dort verbrachten wir auch den Samstagvormittag, bevor es am Abend mit dem Flieger zurück nach Berlin ging.

Donnerstag, 27. September 2012

Das 10. Semester

Das letzte Semester meines Studiums stand ganz im Zeichen meiner Masterarbeit. Auch wenn ich nicht - wie es in anderen Studiengängen der Fall ist - unbedingt auf Bücher angewiesen war, arbeitete ich vorrangig in Bibliotheken. Dort hatte ich meine Ruhe und war umgeben von Gleichgesinnten. Montags und freitags hielt ich mich meist in der Bibliothek der Wirtschaftsinformatik und im Physikgebäude auf, dienstags und donnerstags in der Zentralbibliothek, und mittwochs in der Geo-Bibliothek. Zwischendurch hatte ich mehrere Treffen mit meinen beiden Prüfern am Institut für Geoinformatik und mit meinen beiden Betreuern bei 52°North.

Im April schrieb ich eine vorläufige Einleitung und die Grundlagenkapitel. Die Analyse und konzeptionellen Kapitel folgten im Mai und im Juni. Von Mitte Juni bis Ende August programmierte ich dann eine prototypische Webapplikation, die den praktischen Teil meiner Arbeit darstellte. Zwischendurch hatte ich meine mündliche Masterarbeitsverteidigung und eine Präsentation über mein Externes Semester. In den letzten beiden Augustwochen führte ich noch eine Benutzerumfrage durch, um die entwickelte Applikation zu testen. Das Fazit und den Ausblick verfasste ich im September. Abgegeben habe ich die Arbeit schließlich am 27. September.

Gewohnt habe ich während dieser Zeit in einem Studentenwohnheim an der Steinfurter Straße. Mein ehemaliges Wohnheim an der Boeselagerstraße wurde leider abgerissen, daher musste ich in dieses ausweichen. Zwar lag das neue Wohnheim näher an der Innenstadt, dafür befand es sich an einer ziemlich lauten Kreuzung. Wie schon in Zürich und Wien teilte ich mir Küche und Bad mit mehreren Mitbewohnern. Es gab 16 Leute auf dem Flur, von denen viele während des Semesters wechselten. Mit einigen hatte ich mehr, mit anderen hingegen weniger bis keinen Kontakt. In den ersten beiden Wochen nach meiner Ankunft richtete ich mir mein Zimmer so gut es ging ein und besorgte mir fehlende Einrichtungsgegenstände, wie Bettzeug, Wäscheständer und Geschirrtücher. Einen Internetanschluss bekam ich erst in der vierten Woche. Anders als bei vorherigen Anbietern hatte ich während der gesamten Zeit allerdings keinen einzigen Ausfall zu beklagen.

Zu Ostern kamen mich meine Eltern und mein Bruder besuchen. Sie brachten mir noch ein paar Sachen nach, die ich alleine nicht transportieren habe können. Am Ostersonntag fuhren wir zum Schloss Darfeld, wo wir bei schönem Wetter eine 12km lange Wanderung unternahmen. Ostermontag war das Wetter bescheidener. Dennoch besichtigten wir den Nationalpark Hohe Mark, Haltern am See und das Schloss Nordkirchen. Anderthalb Wochen später stand mein Geburtstag an. Ich feierte mit sieben Gästen in meinem Wohnheim und servierte ihnen Schweizer Spezialitäten (u.a. Rivella). Den späteren Abend ließen einer der Gäste und ich in einem Münsteraner Club ausklingen.

Ende April fand die traditionelle Geoparty im Triptychon statt, an der ich nun zum dritten Mal teilnahm. Zum Vorglühen trafen ich mich mit einem Kommilitonen aus dem nachfolgenden Jahrgang bei einer anderen Kommilitonin. Auf der Party selbst waren jedoch nicht mehr allzu viele bekannte Gesichter zu sehen. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich an einem Abend Ende Mai ein weiteres Treffen mit einigen Kommilitonen aus meinem Semester ergab, wo wir uns in der Ziege und im Blauen Haus über den aktuellen Stand unserer Masterarbeiten austauschten.

Um einen freien Kopf zu bekommen, ging ich alle ein bis zwei Wochen joggen. Ich hatte mir zu Beginn des Semesters neue Laufschuhe gekauft, da die alten bestimmt schon zehn Jahre auf den Sohlen hatten. Mit den neuen Schuhen gelang es mir, erstmalig die 10km Marke zu knacken. Hiervon motiviert, entschied ich mich im Juni am Leonardo-Campus-Run teilzunehmen. Ein Übungspartner aus dem ersten Semester, mit dem ich immer noch befreundet war und mit dem ich ab und zu joggen ging, hatte mich auf dieses Event hingewiesen. Ich meldete mich für eine Strecke von ebendiesen 10km an und absolvierte sie in einer Zeit von 56 Minuten. Damit lag ich zwar noch weit von den schnellsten Läufern entfernt, aber der Run mit allem Drumherum war in jedem Fall eine Erfahrung wert gewesen. Ebenfalls im Juni fand die Fußball-Europameisterschaft statt. Die Vorrundenspiele verfolgte ich per Public Viewing im Viva Sportscafé, in meinem Studentenwohnheim und in der Mensa am Aasee. Die Finalspiele schaute ich mir in Ruhe auf meinem Zimmer an.

Die englische Masterstudentin aus Zürich, die immer noch in Hamburg arbeitete, kam mich auch im Juni besuchen. Wir besichtigten gemeinsam die Innenstadt, den Saal des Westfälischen Friedens, den Markt am Domplatz, den zufällig an dem Wochenende stattfindenden Send und den Botanischen Garten. Danach fuhren wir mit dem Rad, das ich vorab von einer Kommilitonin für sie besorgt hatte, zu den Rieselfeldern. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Zwischenstopp in einer englischen Wohnsiedlung, von der es aufgrund der Besatzungszeit nach dem zweiten Weltkrieg gleich mehrere in Münster gab. Zurück fuhren wir entlang des Dortmund-Ems-Kanals zur Mensa am Aasee und von dort zum Bahnhof.

Ansonsten kam es während des Semesters noch zu einigen kleineren Begebenheiten: Den Abend am Tag nach meiner mündlichen Masterarbeitsverteidigung zelebrierte ich mit dem oben genannten Übungspartner in der Atelier-Bar. Ein Brettspiel- und zwei Rollenspielabende kamen mit meiner ehemaligen Truppe zustande. Da ich es nicht zu ihrem Geburtstag geschafft hatte, trank ich zur Wiedergutmachung mit einer Rollenspielerin an einem Sonntagnachmittag in der Roestbar Zwo einen Kaffee. Anfang September fuhr ich mit dem Rad zur Burg Hülshoff, jener Burg, wo die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff aufgewachsen war. Hier besichtigte ich den Park und das in der Burg befindliche Museum, welches Details zu dem Leben und dem Schaffen der Dichterin preisgab.

Das war im Großem und Ganzen alles, was in Münster während meines zehnten Studiensemesters geschah. Meine Kurztrips nach Düsseldorf, Amsterdam, Berlin, Darmstadt, Stralsund, Zürich und Kiew in dieser Zeit habe ich übersichtshalber in separate Blogposts ausgelagert.

Samstag, 15. September 2012

Konferenz in Kiew

Im Anschluss an mein Praktikum in der Schweiz hatte ich einen wissenschaftlichen Artikel geschrieben, in dem ich die Ergebnisse meiner dortigen Arbeit zusammenfasste. Für den Artikel verdiente ich mir nicht nur zwei Credit Points im Rahmen meines Studiums, sondern reichte ich ihn auch bei einer Konferenz in Kiew ein, deren Thema gut dazu passte. Im Gegensatz zu anderen Konferenzen gab es keine allzu strenge Qualitätsprüfung, sodass bald klar wurde, dass es für mich und meinen Projektleiter, der den Artikel mehrmals gegengelesen und verbessert hatte, nach Kiew ging.

Hinzu flog ich mit der Lufthansa vom Flughafen Düsseldorf. Auf dem Kiewer Flughafen Boryspil angekommen, wartete ich auf meinen Projektleiter, der zwei Stunden nach mir aus Zürich kam. Zufällig trafen wir auch einen tschechischen Professor, der ebenfalls an der Konferenz teilnahm. Wir teilten uns ein Taxi, welches uns in einen Kiewer Außenbezirk brachte. Von dort aus fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung Innenstadt. Nach einer schier endlosen Rolltreppenfahrt gelangten wir wieder ans Tageslicht und liefen weiter zu unserem Hotel. Abends waren wir noch in einem Restaurant essen.

Am nächsten Tag begann die Konferenz. Da der Konferenzort aus einem uns nicht bekannten Grund verlegt worden war, mussten wir eine knappe halbe Stunde mit der gut ausgelasteten U-Bahn dorthin fahren. An der Konferenz nahmen ungefähr 40 Wissenschaftler teil, die nacheinander Vorträge hielten. Mein Projektleiter und ich waren am Nachmittag des ersten Tages an der Reihe. Da die meisten Teilnehmer vorrangig ukrainisch und russisch sprachen, übersetzte ein Dolmetscher die Präsentationen vom und ins Englische. Jetzt weiß ich ungefähr, wie sich es sich wohl anfühlen muss, als Politiker an einer UNO-Vollversammlung teilzunehmen.

Aber auch unsere kleine Konferenz trug einen Beitrag zur Völkerverständigung bei: Am Ende des ersten Tages fand ein Dinner statt, bei dem der ukrainische Konferenzleiter reihum die Teilnehmer aus anderen Nationen mit Ansprachen begrüßte und zu ein paar Worten ermunterte. Natürlich durfte ein Gläschen hochprozentigen Alkohol dazwischen nicht fehlen. Im Anschluss an diesen offiziellen Teil bot uns der Organisator der Konferenz an, das Stadtzentrum Kiews zu zeigen. Da mein Projektleiter und ich bisher noch nicht viel von Kiew gesehen hatten, nahmen wir die Einladung dankend an. Zwei weitere Teilnehmer aus Litauen und Moldawien begleiteten uns. Zunächst liefen wir die zentrale Straße Chreschtschatyk entlang, die mich stark an die Frankfurter Allee in Berlin erinnerte (nur ungefähr doppelt so groß). Am Majdan Nesaleschnosti, dem Platz der Unabhängkeit, bogen wir in eine Straße, die uns zur Sophienkathedrale führte. Von dort aus liefen wir zu der schön beleuchteten St.-Andreas-Kirche.

Am Freitag setzte sich die Konferenz in gleicher Weise fort. In den jeweiligen Pausen wurden wir mit typisch ukrainischen Gerichten und Süßigkeiten versorgt. Nach einer abschließenden Diskussion war die Konferenz dann kurz nach Mittag zu Ende. Danach stand eine weitere geführte Innenstadt-Tour auf dem Programm, diesmal von einer professionellen Stadtführerin. Da vorab noch ein bisschen Zeit blieb, gingen wir noch kurz in einem ukrainischen Supermarkt ein paar Souvenirs kaufen. Die Stadtführung ging vom Goldenen Tor über den Sophienplatz zum Alten Kiew, weiter zur   St.-Andreas-Kirche und letztendlich zum Michaelsplatz. Im Anschluss an die Tour gingen wir mit dem tschechischen Professor, einem Teilnehmer aus Australien und unserem Dolmetscher in ein ukrainisches Restaurant essen. Am nächsten Vormittag machte ich mich vielen neuen Eindrücken auf den Rückflug nach Dortmund.

Montag, 13. August 2012

Kurztrip nach Zürich und Berlin

Nachdem klar war, dass ich meine erste Arbeit in Zürich antreten werde, habe ich mich umgehend auf die Wohnungssuche begeben. Aufgrund der Wohnungsknappheit ist es generell ein schwieriges Unterfangen. Über das Internet ist es sogar noch um einiges schwieriger, da Bewerbungsformulare bei vielen Wohnungen nur Vorort bei Besichtigungsterminen ausgegeben werden. Nichtsdestotrotz versuchte ich mein Glück und schrieb mein Wohnungsgesuch auf einer Internetseite aus. Nur ein paar Tage später meldete sich eine junge Dame, die ihre Wohnung aufgrund einer Amerikareise für 5 Monate untervermieten möchte. Da die Parameter der Wohnung soweit stimmten, schrieben wir uns ein paar Mails mit dem Ergebnis, uns in Zürich zu treffen, um dort alles weitere zu besprechen.


Acht Stunden dauerte die Zugfahrt von Münster nach Zürich. Umsteigen musste ich dabei nicht. So konnte ich entspannt an meiner Masterarbeit weiterschreiben. In Zürich holte mich meine Vermieterin in spe vom Hauptbahnhof ab und wir fuhren gemeinsam zu ihrer Wohnung. Nach einem Rundgang klärten wir alle Formalitäten und regelten Organisatorisches. Dies ging schneller als erwartet, sodass ich noch Zeit für einen kleinen Einkauf sowie einen kurzen Spaziergang entlang des Zürichsees hatte. Übernachtet habe ich bei einem Arbeitskollegen, der mir den Schlüssel für seine Wohnung gegeben hat. Am nächsten Tag machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Grand Hotel Dolder und flog im Anschluss mit Flugzeug nach Berlin.


Für den Abend war bereits ein Abendessen bei meinen Großeltern eingeplant. Auch am folgenden Tag ging es munter weiter. Meine Cousine feierte ihren 10. Geburtstag und es gab wie üblich Kaffee und Kuchen. Fast alle meiner näheren Verwandten waren dort versammelt und es war schön, sie alle wiederzusehen. Die Zeit verging wie immer viel zu schnell. Am Nachmittag des nächsten Tages saß ich bereits wieder im Zug in Richtung Münster.

Montag, 30. Juli 2012

Kurztrip nach Stralsund

Während die meisten Leute im Sommerurlaub waren, musste ich weiterhin meine Masterarbeit schreiben. Ein bisschen Erholung davon gönnte ich mir jedoch an diesem Wochenende. Meine Eltern hatten sich für ein ein paar Tage ein Apartment in Stralsund gemietet, um dort ein Teil ihres Urlaubs zu verbringen. Das Apartment war groß genug, dass vier Personen darin Platz fanden. So fuhr ich mit meinem Bruder, der passenderweise gerade seine letzte Klausur überstanden hatte, nach Stralsund. Wie schon bei unserer letzten gemeinsamen Zugfahrt (siehe: Das 8. Semester) waren wir nicht unbedingt vom Glück verfolgt. Diesmal mussten wir den Wagen aufgrund einer defekten Klimaanlage wechseln. Aber auch im Ausweichabteil war es nur unwesentlich kühler als in einer Sauna.

Gut durchgekocht erreichten wir Stralsund, wo uns unsere Eltern bereits erwarteten. Dort wehte glücklicherweise ein frisches Lüftchen, sodass wir bald wieder Normaltemperatur erreichten. Am Abend gingen wir in ein Fischrestaurant essen und schlenderten noch ein wenig am Hafen entlang und durch die Stralsunder Altstadt. Während die anderen bereits in ihren Betten waren, schaute ich mir im Fernsehen die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London an. Als England-Fan war dies natürlich ein Muss. Zudem war es das erste Mal, dass ich mir eine Eröffnungsfeier in voller Länge angeschaut habe. Am nächsten Tag war ich dementsprechend müde. Es stand allerdings nichts Anstrengendes auf dem Programm. Dank schönen Wetters waren wir zuerst am Stand von Dierhagen Strand baden. Danach aßen wir in Ahrenshoop Mittag. Am Nachmittag waren wir in Prerow baden und liefen die lange Seebrücke einmal auf und ab.

Am Sonntag regnete es leider bis in den frühen Nachmittag. Wir verbrachten daher viel Zeit im Auto, schafften es aber dabei fast ganz Rügen zu umrunden. Wir fuhren über die Rügenbrücke, nahmen die Wittower Fähre und machten einen kurzen Fischbrötchen- Stopp in Lohme. Im Anschluss daran ging es nach Sellin. Dort besichtigten den Ort und die Seebrücke. Auf einem Waldweg entlang der Steilküste konnten wir einen Blick auf die berühmten Rügener Kreidefelsen werfen. Von Sellin aus machten wir uns auf den Rückweg nach Stralsund, bei dem uns sogar noch der Rasende Roland begnetete. Am Montag musste ich leider schon nach Münster zurückfahren. Vor meiner Abreise bestiegen wir noch den Kirchturm der St. Marienkirche, von dem sich ein schöner Rundumblick über Stralsund und die Umgebung bot.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Energietanken in Berlin und Vorstellungsgespräch in Darmstadt

Gleich nach der Präsentation über mein Externes Semester bin ich abends noch nach Berlin gefahren. Meine Eltern waren im Urlaub, so konnte ich mir in den heimischen vier Wänden eine kleine Verschnaufpause von meiner Masterarbeit gönnen. Ganz auf der faulen Haut gelegen habe ich nicht und habe jeden Tag ungefähr halbtags daran gearbeitet. Zwischendurch war ich beim Zahnarzt gewesen und zu Besuch bei meinen Großeltern. Am Sonntag dann habe ich mich mit einem ehemaligen Mitbewohner aus Wien getroffen. Zunächst waren wir in den Hackischen Höfen einen Kaffee trinken, anschließend sind wir zum Mauerpark gelaufen und haben uns dort Karaoke angehört.

Am Mittwoch bin ich mit dem Zug nach Darmstadt gefahren, wo mir mein erstes  Vorstellungsgespräch bevorstand. Ich übernachtete in einem Etap-Hotel nahe der Innenstadt, die ich am gleichen Abend noch auf einer kleine Runde inspizierte. Am folgenden Morgen fand das Gespräch statt, bei dem mir viele, zum Teil auch schwer beantwortbare Fragen ("Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?") gestellt wurden. Mit der Bewerbung hat es letzten Endes nicht geklappt, aber insgesamt war es eine gute Erfahrung gewesen. Bevor es mit dem Zug zurück nach Münster ging, konnte ich mir noch die Altstadt von Darmstadt anschauen, eine Pizza essen gehen und die Rosenhöhe erkunden.

Samstag, 12. Mai 2012

Blumen aus Amsterdam

An diesem Samstag bin ich ungewöhnlich früh aufgestanden. Auf dem Tagesplan stand nämlich ein Kurztrip nach Amsterdam. Dort wollte ich mich mit dem englischen Mädchen, das ich in der Schweiz kennengelernt hatte, zum Sightseeing treffen. Als kleines Kind war ich auf einem Hollandurlaub mit meinen Eltern schon einmal in Amsterdam gewesen; konnte mich aber nur noch an die vielen Grachten und Fahrradfahrer erinnern. Also machte ich mich mit dem Zug, besser gesagt mit den Zügen, da ich zweimal umsteigen musste, auf in Richtung Amsterdam. Die Fahrt dauerte zwar über drei Stunden, dafür war die Bahnfahrkarte sehr günstig gewesen.

Auf dem Hauptbahnhof in Amsterdam angekommen, wartete meine englische Bekanntschaft bereits. Sie war aus Leiden angereist, einer niederländischen Stadt in der Nähe von Amsterdam, wo sie anderthalb Wochen im Rahmen ihres Masterstudiums verbrachte. Eine deutsche Doktorandin aus ihrer Forschungsabteilung begleitete sie. Mit uns waren an diesem Tag viele andere Touristen in Amsterdam unterwegs. Vom Bahnhofsplatz liefen wir zunächst zur Oude Kerk und danach zum Dam Square, wo sich der Königspalast und die Nieuwe Kerk befindet. Wir schauten kurz ins Shoppingcenter Magna Plaza hinein und holten uns ein Sandwich beim benachbarten Albert Heijn Supermarkt. Unsere Mittagspause verbrachten wir gemütlich an der Herengracht. 

Anschließend besichtigten wir die in der Nähe befindliche Westerkerk. Danach liefen wir vorbei am Anne Frank Huis, vor dem eine lange Schlange war, zum Begijnhof, einem friedlichen Hof umgegeben von schönen Häusern. Von dort aus spazierten wir zum berühmten Blumenmarkt, wo ich eine Packung Tulpenzwiebeln anlässlich des bevorstehenden Muttertages gekauft habe. Daraufhin ruhten wir uns kurz am Rembrandtplein und an der Amstel aus. Wir schlenderten weiter über einen Antiquitätenmarkt, wo diesmal meine beiden Begleiterinnen ein paar Gegenstände erstanden. Im Anschluss daran ergatterten wir mit viel Glück eine Privatführung im Turm der Zuiderkerk, von dem man einen schönen Überblick über Amsterdam erhielt.

Zurück auf dem Erdboden liefen wir weiter zum Museumsquartier. Wir nahmen dabei einen Weg über die Keizersgracht und Prinsengracht. Beim Museumsquartier angekommen, schauten wir uns die großen Buchstaben "I am Amsterdam" sowie die davor posierenden Touristen an. Mit Straßenbahn fuhren wir zurück zum Hauptbahnhof und aßen zum Abendbrot in einer Tapas Bar. Bevor sich unsere Wege trennten, machten wir noch einen Abstecher ins berühmtberüchtigte Rotlichtviertel; natürlich ohne bestimmte Mittelchen zu erstehen oder gewisse Dienste in Anspruch zu nehmen.


Montag, 30. April 2012

Kurztrip nach Düsseldorf

Ein Vorteil beim Schreiben einer sechsmonatigen Masterarbeit ist, dass man sich seine Zeit frei einteilen kann. Ich versuchte allerdings so weit es ging, den üblichen Arbeitsrhythmus von meinem Praktikum, also unter der Woche zu arbeiten und das Wochenende dann frei zu haben, beizubehalten. Im ersten Monat war dieser Rhythmus - bedingt durch meine Anreise, Ostern und meinen Geburtstag - jedoch um einen Tag nach hinten verschoben.

So fuhr ich am Nachmittag des letzten Samstags im April nach Düsseldorf, um dort meinen Bruder zu besuchen. Meine Mutter, die durch den 1. Mai in den Genuss eines verlängerten Wochenendes kam, war auch dort. Wir beide übernachteten in einem Hotel in der Nähe des Wohnheims von meinem Bruder. Nach einigem Überlegen entschieden wir uns am nächsten Tag, einen Ausflug in den nordöstlichen Teil Düsseldorfs zu machen. Dort schauten wir uns zunächst ein paar Tiere im Wildpark Grafenberg an. Weiter ging es durch den Aper Wald zur Haltestelle Oberrath, wo wir in ein Restaurant einkehrten. Nach unserer Mahlzeit durchquerten wir Oberrath und liefen vorbei an einer Strafvollzugsanstalt zum Silbersee. Von dort aus spazierten wir zum benachbarten Grünen See und in den Erholungspark Volkardey. Schließlich fuhren wir mit der Straßenbahn wieder zurück zum Wohnheim meines Bruders.


Am Montagvormittag ging ich mit meiner Mutter in der Düsseldorfer Innenstadt shoppen. Meinen Bruder hatten wir bereits verabschiedet, da er vorlesungsbedingt in der Uni zugegen sein musste. Der Vormittag verging relativ schnell, sodass sich nach einem kleinen Mittagessen auch die Wege meiner Mutter und mir bald trennten. Sie fuhr mit dem Zug nach Berlin zurück und ich in Richtung Münster.

Samstag, 31. März 2012

Milder März

Nach dem Winterurlaub verbrachte ich vier Wochen in Berlin. Einen Tag nach unserer Rückkehr stand gleich der Geburtstag meiner Mutter an, bei dem sich wie üblich die Verwandtschaft bei uns versammelte. Mein Bruder war auch mit von der Partie, sodass es während der vier Wochen eigentlich nie wirklich langweilig wurde. 

Den größten Teil meiner Zeit in Berlin schrieb ich an einem wissenschaftlichen Artikel, der die Erkenntnisse meines Praktikums in Zürich zusammenfasste. Diesen konnte ich sowohl in mein Studium einbringen als auch bei einer Konferenz einreichen. Nebenbei begann ich, erste Literatur für meine Masterarbeit zu sammeln, die mein letztes Studiensemester ausfüllen sollte. Als Hobbyprojekt baute ich mir einen Server zusammen und richtete ihn ein. Darüberhinaus behob ich bei beiden meiner Großeltern Computerprobleme und passte eine Nacht auf meinen Opa auf, da meine Oma ausnahmsweise außer Haus war.

An den Wochenenden traf ich mich mit meinen Schulfreunden: Einen Abend verbrachte ich mit meinem besten Schulfreund und seiner Freundin in einem American Diner, einer Sushi Bar, einem Irish Pub und zuletzt im Flamingo Club. Mit drei Schulfreunden von meinem ersten Gymnasium habe ich mich zum Kaffeetrinken im Friedrichs 106 getroffen. An einem weiteren Abend schlürften mein bester Schulfreund, ein Schulfreund von meinem letzten Gymnasium und ich ein paar Cocktails im Aarti und im benachbarten Que Pasa. 

Die englische Masterstudentin, die ich in Zürich kennengelernt hatte, kam mich ebenfalls an einem Wochenende in Berlin besuchen. Vom Hauptbahnhof liefen wir entlang des Bundeskanzleramts, des Reichstags, des Brandenburger Tors und des Holocaust-Mahnmals zum Potsdamer Platz, ließen uns dort mit dem Panorama-Lift in luftige Höhen befördern, schlenderten durch das Sony-Center und über den Gendarmenmarkt, aßen dort ein Sandwich von der Friedrichstraße, kreierten eine Schokolade in der Rittersport-Welt, passierten die Prachtstraße Unter den Linden, besichtigten den Berliner Dom und die Nikolaikirche, spazierten über den Alexanderplatz und fuhren mit dem 100er Bus bis zum Zoo. Von dort ging es mit der S-Bahn zurück zum Hauptbahnhof.

Samstag, 17. März 2012

Kurztrip nach Hamburg

Obwohl Hamburg nur anderthalb Stunden mit dem Zug von Berlin entfernt liegt, war ich noch nie so wirklich dort gewesen. Dies sollte sich heute ändern. Anlass war ein Wiedersehen mit meiner englischen Bekannten, die sich für fünf Monate in Hamburg aufhielt, um für die dortige Universität zu arbeiten. Wir trafen uns am Hauptbahnhof, von dem wir durch die Fußgängerzone zum eindrucksvollen Rathaus liefen. Das Rathaus war nicht nur von außen schön anzusehen, sondern auch von innen gut bestückt, wie wir auf einer Führung durch die Räumlichkeiten feststellten.

Danach gingen wir zum zur Zeit in Restaurierung befindlichen Nikolaiturm. Dort angekommen, ließen wir uns mit dem Fahrstuhl in luftige Höhen befördern, um einen ersten Eindruck von Hamburg aus der Vogelperspektive zu bekommen. Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, liefen wir weiter zum Botanischen Garten. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Mittagsstopp in einem Studentencafé. Im Botanischen Garten selbst drehten wir eine kleine Runde, auf der wir viele Frühblüher bewundern konnten. Im Anschluss daran machten wir uns auf den Weg zur St. Michealis Kirche, eines der Wahrzeichen der Stadt Hamburg, allerdings besser bekannt unter dem Namen "Michel". Auch dort begaben wir uns auf den Aussichtsturm, nachdem wir das Kircheninnere besichtigt hatten.

Vom Michel aus liefen wir zu den Landungsbrücken, machten eine kurze Pause am Hafen und durchquerten den Elbtunnel. Danach fuhren wir ein kurzes Stück mit der U-Bahn zur Speicherstadt. An einer Kreuzung begneteten uns eine Reihe getuneter Autos, die ebenso gut im Film "The Fast and the Furious" mitspielen hätten können. In der Speicherstadt informierten wir uns Infoboxen über die Fertigstellung der Elbphilharmonie sowie anderer Baustellen. Bevor ich mich wieder in den ICE nach Berlin setzte, aßen wir noch einen kleinen Happen in der Europa Passage. Insgesamt legten wir an diesem Tag ganze 16km zurück.

Samstag, 3. März 2012

Winterurlaub in Davos

Den diesjährigen Winterurlaub verbrachten wir zum ersten Mal komplett in der Schweiz. Vor drei Jahren hatte ich bereits einige Pistenkilometer auf der Schweizer Seite des Skigebiet "Portes du Soleil" gesammelt. Für die anderen - meinen Bruder, meinen Vater, sein Studienkollegen, dessen Tochter und deren Freund - waren die Schweizer Pisten hingegen Neuland. Nur einen Tag nach Ende meines Praktikum holten mich mein Vater und mein Bruder aus Zürich ab, sodass sich meine Anfahrtszeit in den Urlaub auf rekordverdächtige anderthalb Stunden belief.

Das Gesamtskigebiet von Davos-Klosters ist zwar relativ groß, allerdings ist es in sechs kleinere Skigebiete unterteilt. In unserer Urlaubswoche schafften wir immerhin fünf von ihnen zu befahren: Parsenn, Jakobshorn, Pischa, Madrisa und die Schatzalp (in chronologischer Reihenfolge). Die einzelnen Skigebiete lassen sich gut untereinander mit dem Skibus und sogar mit der Eisenbahn erreichen. Auffallend ist die große Anzahl an Schleppliften, die bei meinem Vater stets Unbehagen verursachen. Um in eines der Teilskigebiete zu gelangen, muss man sich zunächst mit einer Berg- oder Gondelbahn an die 500 bis 1000 Höhenmeter hinaufliften lassen. Da wir abseits der Ferienzeit gefahren sind, waren die Pisten dementsprechend leer.

An unserem ersten Tag hatten wir Schnee und Nebel. Danach schien nur noch die Sonne - teilweise erreichten die Temperaturen im Tal die 20°C Marke. Die Schneeverhältnisse waren trotzdem noch recht akzeptabel, wenn man nicht gerade auf Südhängen oder in den unteren Lagen unterwegs war. Meine ausgeliehenen Skiern fuhren sich ausgesprochen schnell - alles in allem bewegten wir uns doch eher gemütlich fort. Abends fanden unsere üblichen Spielerunden statt. Spiel der Woche war die sogenannte Schweinerei, bei der man versucht, mit zwei Schweinchen-Spielfiguren möglichst ausgefallene Positionen zu erwürfeln. Unsere gemietete Ferienwohnung bot ausreichend Platz für uns sechs. Zudem hatten wir eine schöne Aussicht aufs Jakobshorn. Aufgrund des hohen Preisniveaus verpflegten wir uns ausschließlich selbst.

Detaillierte Berichte unseres Skiurlaubs lassen sich auf dem Schneehöhen-Blog nachlesen. Verfasser der Beiträge sind der Freund und die Tochter des Arbeitskollegen meines Vaters, die hierfür Fünftages-Skipässe, T-Shirts und ein Maskottchen gesponsert bekommen haben.

Mittwoch, 29. Februar 2012

Frostiger Februar

Der Februar war kalt - sehr kalt - und weiß - sehr weiß. Und langsam war die Zeit gekommen, von Zürich und der Schweiz Abschied zu nehmen. Zuerst musste ich mich aber von meiner englischen Bekanntschaft verabschieden, da sie nach ihrem zweieinhalbmonatigen Praktikum die Heimreise antrat. Ich lud sie in eine Bar ein, die ihren Namen trug, und wir gingen in die Confiserie Teuscher, wo sie ein paar Abschiedsgeschenke erwerben konnte. Außerdem spielte ihr noch ein paar Stücke auf dem Klavier vor, die ich mir während der Zeit hier angeeignet hatte.

Am ersten Wochenende des Februars schloss ich mich meinem französischen Zimmernachbarn und drei seiner Freunde zum Wandern in die Flumserberge an. Dort gab es einen Winterwanderweg, der von Tannenbodenalp zur Seebenalp und wieder zurück führte. Trotz strahlenden Sonnenscheins lagen die Temperaturen bei -20°C, sodass jedes Foto eine ziemliche Überwindung kostete. Dennoch bin ich im Nachhinein froh, dass ich mehrmals den Griff zum Fotoapparat gewagt habe, da sich die Resultate durchaus sehen lassen können.

Am folgenden Wochenende besuchten mich ein Schulfreund und seine Freundin aus München. Sie kamen am frühen Samstagmittag an und nach einer kleinen Stärkung in meinem Wohnheim fuhren wir zu einem Parkplatz am Fuße des Üetlibergs. Von dort aus liefen wir zur verschneiten Ruine Friesenberg und weiter zur verschneiteren Bergspitze. Im Restaurant Gmüetliberg wärmten wir uns kurz auf. Danach ging es bergabwärts - teilweise schneller als uns lieb war, da die Wege sehr vereist waren. Heil unten angekommen, fuhren wir zu ihrem Hotel und danach ins Stadtzentrum. Dort gönnten wir uns zum Ausklang des Tages ein Fondue bei passendem Ambiente im Walliser Keller. Am nächsten Tag machten wir einen Rundgang durch die Stadt und schauten uns die einzelnen Sehenswürdigkeiten an. Da die Temperaturen weit unterhalb des Gefrierpunkts lagen, tranken wir zum Aufwärmen einen Tee im Kunsthaus und einen Kaffee im Starbucks. Bereits am Nachmittag begaben sie sich wieder auf die Heimreise nach Deutschland.

An meinem letzten Wochenende in Zürich lieh ich mir von meiner Zimmernachbarin einen Schlitten aus. Damit düste ich zweimal die 5km lange Schlittelbahn des Üetlibergs hinunter. Da der Schlitten nicht das beste Modell war, musste ich mehrere Male absteigen und ihn ziehen. Trotzdem haben die beiden Abfahrten viel Spaß gemacht. Am Sonntag zog ich nochmal die Wanderschuhe an und fuhr mit dem Zug nach Einsiedeln, das mir im Herbst so sehr gefallen hatte. Ich stapfte vom Kloster Einsiedeln zum Friherrenberg, weiter nach Chälen und von dort hinunter zum Sihlsee nach Grossbach. Weil es schon langsam zu Dämmern begann, fuhr ich mit einem mit Karnevalisten gefüllten Bus (die sich glücklicherweise ruhig verhielten) zurück nach Einsiedeln.

In der letzten Woche kaufte ich noch ein paar Souvenirs und Geschenke, meldete ordnungsgemäß meine Wohnung ab und verabschiedete mich von meinen Zimmer- und Arbeitskollegen. In der Woche zuvor hatte mich meine Projektgruppe zu einem Abschiedsessen (natürlich Züri Geschnetzeltes) im Restaurant Linde-Oberstrass eingeladen. Zudem bekam ich mehrere Geschenke, u.a. ein Mini-Raclette, diverse Karten und Atlanten, und ein paar Reka-Schecks. Von diesen machte ich Gebrauch, als wir einen ganzen Tag zum Skifahren in den Flumserbergen verbrachten. Das Skigebiet ist zwar nicht allzu groß - für einen Tag reicht es aber locker aus. Skier und Skischuhe bekam ich von meinem Projektleiter gestellt, der zufällig dieselbe Schuhgröße wie ich hat. Insgesamt zu neunt düsten wir die Pisten hinunter und machten mehrere gemütliche Pistenstopps in den lokalen Skihütten.

Zusammenfassend lässt sich mein Praktikum mit zwei Eigenschaften beschreiben, die ebenfalls auf die Schweiz zutreffen: paradiesisch und perfekt.

Dienstag, 31. Januar 2012

Jovialer Januar

Damit nach meinem Weihnachtsurlaub gar nicht erst Heimweh aufkommt, hatte ich mir ein volles Programm für das erste Wochenende im neuen Jahr in Zürich zusammengestellt. Nach den allfälligen Besorgungen besuchte ich am Samstagnachmittag das Zivilschutz-Museum. Bei diesem handelt es sich um einen stillgelegten, dafür noch komplett eingerichteten Luftschutzbunker aus Zeiten des zweiten Weltkriegs. Aufgrund der Gefahr von feindlichen Angriffen wurden diese an vielen Orten in Zürich angelegt. Heute sind noch zahlreiche Bunker vorhanden, auch wenn sie zum Teil anders genutzt werden (z.B. als Parkhaus). Dieses und vieles mehr, wie die Funktionalität der einzelnen Räume und Gerätschaften, bekommt man auf einer geführten Tour durch das Museum von einem Kurator erklärt.

Am Sonntagvormittag ging ich zum Schlittschuhlaufen nach Oerlikon. Wie schon im November gab es eine Aktion, bei der man sowohl keinen Eintritt bezahlen musste, als auch Schlittschuhe gratis ausleihen konnte. So drehte ich bei musikalischer Untermalung und recht trüben Wetter meine Runden. Gut, dass neben der Freifläche auch eine Eishalle vorhanden war, in die man sich bei stärkeren Schauern retten konnte.

Am folgenden Wochenende war ich mit meiner englischen Bekanntschaft im Sihlwald wandern. Wir stiegen an der gleichnamigen S-Bahn-Station aus, stapften zum Albishorn und machten dort eine kurze Mittagspause. Danach liefen wir entlang des vereisten Bergkammes zur Hochwacht bis hin zur Albispasshöhe. Da sich das Wetter von seiner besten Seite zeigte, boten sich uns zum Teil sehr schöne Aussichten. Schließlich machten wir noch einen Abstecher in den Wildpark Langenberg und schauten uns dort ein paar Tiere an.

Am nächsten Wochenende besuchten wir das Technorama in Winterthur. In diesem speziellen Museum kann man viele wissenschaftliche Experimente selber durchführen. Darüberhinaus finden über den Tag verteilt mehrere Vorführungen statt. So konnten wir uns einige bis dahin unerfüllte Kindheitsträume erfüllen, wie eine elektrisch geladene Kugel anzufassen, bei der einem die Haare zu Berge stehen. Weiterhin konnten wir die Lautstärke unserer Schreie messen, eine Runde Mindball spielen, Plasmaröhren anfassen, große Seifenblasen machen und unsere Schatten an die Wände projezieren.

Freitag, 6. Januar 2012

Weihnachtsurlaub in Berlin

22. Dezember: Ankunft in Berlin

23. Dezember: vorweihnachtliche Besorgungen (z.B. Currywurst von Konnopke abholen), abends Kino

24. Dezember: mittags Tante, Onkel und Cousinen Geschenke vorbeigebracht, nachmittags mit Eltern Weihnachten zu Hause gefeiert

25. Dezember: mittags Entenbraten, nachmittags Kaffeetrinken mit Großtante und Cousine meiner Mutter

26. Dezember: mittags Gans im Restaurant "Bechsteins" in Erkner gegessen, nachmittags Kaffeetrinken bei Großeltern

27. Dezember: Carcassonne- und Black Stories-Spielerunde

28. Dezember: vormittags Opa zu Besuch, nachmittags kleinere Besorgungen im Eastgate

29. Dezember: Shopping in den Schönhauser Allee Arcaden

30. Dezember: Shopping in Eiche

31. Dezember: Silvester zusammen mit Großeltern und Onkel und Tante gefeiert

1. Januar: Geburtstagsfeier meiner Oma

2. Januar: in der Stadt mit ehemaligem Mitbewohner vom Freiwilligendienst getroffen

3. Januar: Schulfreundin besucht

4. Januar: Opa besucht

5. Januar: kleinere Erledigungen am Springpfuhl (z.B. bei der Sparkasse)

6. Januar: Rückflug nach Zürich