Samstag, 15. September 2012

Konferenz in Kiew

Im Anschluss an mein Praktikum in der Schweiz hatte ich einen wissenschaftlichen Artikel geschrieben, in dem ich die Ergebnisse meiner dortigen Arbeit zusammenfasste. Für den Artikel verdiente ich mir nicht nur zwei Credit Points im Rahmen meines Studiums, sondern reichte ich ihn auch bei einer Konferenz in Kiew ein, deren Thema gut dazu passte. Im Gegensatz zu anderen Konferenzen gab es keine allzu strenge Qualitätsprüfung, sodass bald klar wurde, dass es für mich und meinen Projektleiter, der den Artikel mehrmals gegengelesen und verbessert hatte, nach Kiew ging.

Hinzu flog ich mit der Lufthansa vom Flughafen Düsseldorf. Auf dem Kiewer Flughafen Boryspil angekommen, wartete ich auf meinen Projektleiter, der zwei Stunden nach mir aus Zürich kam. Zufällig trafen wir auch einen tschechischen Professor, der ebenfalls an der Konferenz teilnahm. Wir teilten uns ein Taxi, welches uns in einen Kiewer Außenbezirk brachte. Von dort aus fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung Innenstadt. Nach einer schier endlosen Rolltreppenfahrt gelangten wir wieder ans Tageslicht und liefen weiter zu unserem Hotel. Abends waren wir noch in einem Restaurant essen.

Am nächsten Tag begann die Konferenz. Da der Konferenzort aus einem uns nicht bekannten Grund verlegt worden war, mussten wir eine knappe halbe Stunde mit der gut ausgelasteten U-Bahn dorthin fahren. An der Konferenz nahmen ungefähr 40 Wissenschaftler teil, die nacheinander Vorträge hielten. Mein Projektleiter und ich waren am Nachmittag des ersten Tages an der Reihe. Da die meisten Teilnehmer vorrangig ukrainisch und russisch sprachen, übersetzte ein Dolmetscher die Präsentationen vom und ins Englische. Jetzt weiß ich ungefähr, wie sich es sich wohl anfühlen muss, als Politiker an einer UNO-Vollversammlung teilzunehmen.

Aber auch unsere kleine Konferenz trug einen Beitrag zur Völkerverständigung bei: Am Ende des ersten Tages fand ein Dinner statt, bei dem der ukrainische Konferenzleiter reihum die Teilnehmer aus anderen Nationen mit Ansprachen begrüßte und zu ein paar Worten ermunterte. Natürlich durfte ein Gläschen hochprozentigen Alkohol dazwischen nicht fehlen. Im Anschluss an diesen offiziellen Teil bot uns der Organisator der Konferenz an, das Stadtzentrum Kiews zu zeigen. Da mein Projektleiter und ich bisher noch nicht viel von Kiew gesehen hatten, nahmen wir die Einladung dankend an. Zwei weitere Teilnehmer aus Litauen und Moldawien begleiteten uns. Zunächst liefen wir die zentrale Straße Chreschtschatyk entlang, die mich stark an die Frankfurter Allee in Berlin erinnerte (nur ungefähr doppelt so groß). Am Majdan Nesaleschnosti, dem Platz der Unabhängkeit, bogen wir in eine Straße, die uns zur Sophienkathedrale führte. Von dort aus liefen wir zu der schön beleuchteten St.-Andreas-Kirche.

Am Freitag setzte sich die Konferenz in gleicher Weise fort. In den jeweiligen Pausen wurden wir mit typisch ukrainischen Gerichten und Süßigkeiten versorgt. Nach einer abschließenden Diskussion war die Konferenz dann kurz nach Mittag zu Ende. Danach stand eine weitere geführte Innenstadt-Tour auf dem Programm, diesmal von einer professionellen Stadtführerin. Da vorab noch ein bisschen Zeit blieb, gingen wir noch kurz in einem ukrainischen Supermarkt ein paar Souvenirs kaufen. Die Stadtführung ging vom Goldenen Tor über den Sophienplatz zum Alten Kiew, weiter zur   St.-Andreas-Kirche und letztendlich zum Michaelsplatz. Im Anschluss an die Tour gingen wir mit dem tschechischen Professor, einem Teilnehmer aus Australien und unserem Dolmetscher in ein ukrainisches Restaurant essen. Am nächsten Vormittag machte ich mich vielen neuen Eindrücken auf den Rückflug nach Dortmund.

Keine Kommentare: