Donnerstag, 22. Dezember 2011

Weihnachtlicher Dezember

Mein Dezember in Zürich stand ganz im Zeichen der bevorstehenden, gnadenbringenden Weihnachtszeit. Es galt Geschenke aus verschiedenen Stellen zusammenzutragen und diese letztlich nach Berlin zu befördern. Hierfür war ich ein ums andere Mal zum Weihnachtsshopping in der Innenstadt, schlenderte über verschiedene Weihnachtsmärkte und besuchte Geschäfte, die ich bisher nur von außen gesehen hatte. Insgesamt war die Stadt so schön beleuchtet, dass mir das Geschenke finden nicht allzu schwer fiel.

Ein besonderes Highlight während dieser Zeit war ein Weihnachtskonzert in der Kirche St. Peter. Hier wurde Händel's Messiah mit dem berühmten Chor "Halleluja" zum Besten gegeben. Zwischendurch sprach ein Pfarrer wärmende Worte. Diese waren auch nötig, da die Temperaturen langsam, aber sicher auf den Gefrierpunkt zugingen. Zudem holte der Dezember an Niederschlag das nach, was dem November gefehlt hatte. Zunächst regnete es; nach zwei Wochen jedoch ging der Regen glücklicherweise in Schnee über.



Mit Schnee überzogen sahen die Berge umso schöner aus. Mit meiner englischen Bekanntschaft und ihren Eltern, die zu Besuch waren und mich mal kennenlernen wollten, unternahm ich zu jener Zeit einen Ausflug auf den Üetliberg. Oben - diesmal mit der Bergbahn - angekommen, spazierten wir ein bisschen in der Winterlandschaft umher und wärmten uns im Restaurant "Gmüetliberg" wieder auf. Am späten Nachmittag schlenderten wir noch durch weihnachtliche Innenstadt.

Aufgrund der weihnachtlichen Aktivitäten blieb nicht allzu viel Zeit für Kultur. Für zwei Dinge hat es aber dennoch gereicht. Zum Einen war ich im Anthropologischen Museum der Uni Zürich. Hier wurden Abgüsse eines 2 Millionen Jahre alten Skelettes gezeigt, bei dem es sich möglicherweise um einen Vorfahren der Menschen handelt. Das Skelett wurde von Studenten bei einer Exkursion in Südafrika ausgegraben. Das andere Mal war ich im Thomas-Mann-Archiv. Dort gab es sein Arbeitszimmer, bestehend aus seinem Schreibtisch, ein paar Möbeln und vielen Büchern, zu sehen. Seine Nobelpreisurkunde für "Die Buddenbrooks" und mehrere Handschriften waren ebenfalls ausgestellt.

Auch auf Arbeit weihnachtete es schon sehr. In der zweiten Dezemberwoche fand die Weihnachtsfeier unseres Instituts statt, und zwar in recht noblen Restaurant namens "Roter Kamm". Es gab ein  Drei-Gänge-Menu mit Mistkratzer - einem jungen Huhn - als Hauptspeise. Bereits eine Woche davor hatte ein Arbeitkollege seinen Ausstand mit einem Apéro gefeiert. So gab es reichlich Gelegenheit sich mit seinen Kollegen über Trivia auszutauschen. Zuletzt lud mein Projektleiter unser Team noch zu einem Glühwein auf dem Campus ein.

Mittwoch, 30. November 2011

Nebliger November

Der November bot alles an Nebel, was man sich so vorstellen konnte: Hochnebel, Tiefnebel, dichten Nebel, dünnen Nebel, hellgrauen Nebel, dunkelgrauen Nebel. Nur vereinzelt schaffte es die Sonne, ein paar aufmunternde Strahlen der Erde entgegen zu schicken. Bis auf den letzten Tag fiel auch im ganzen Monat kein Tröpfchen Regen.



Um der Tristesse des trüben Wetters für ein paar Momente zu entfliehen, half Bewegung. So war ich Schwimmen, Eislaufen und einmal sogar Joggen. Allerdings war es da schon ziemlich kalt, vor allem an den Händen. Dieser Umstand wurde jedoch von einem wunderschönen Ausblick auf ein im Sonnenuntergang und Nebel versinkendes Zürich entschädigt. Als sich an einem Wochenende eine Sonnenlücke auftat, spazierte ich ein bisschen in Wollishofen, einem im Südwesten gelegenen Stadtteil Zürichs, herum.

An einem anderen Wochenende besichtigte ich das Museum Rietberg. Hier gab es Kunstschätze zu den verschiedenen Weltreligionen zu sehen. Eine Sonderausstellung zum Thema "Mystik" . Um die vielen Eindrücke zu verarbeiten, half ein kleiner Rundgang durch den schönen, angrenzenden Park. Als kleine Anekdote sei erwähnt, dass Richard Wagner in der Villa, die später zu dem Museum umfunktioniert wurde, seine berühmte Oper "Tristan und Isolde" geschrieben hat. Über diese musste ich in der Schule mal einen Vortrag halten. Ein bisschen weiter in meine Kindheit wurde ich versetzt, als ich mir im Kino den Film "Tom Sawyer" anschaute. Aus dem Buch hatte mir und meinem Bruder früher immer mein Opa vorgelesen.

Am Institut kam es ebenfalls zu einigen Gelegenheiten, den grauen Arbeitsalltag ein wenig bunter zu gestalten. So durfte ich an einer Exkursion zu ESRI teilnehmen - einer großen Firma für Geoinformationssoftware, die eine Niederlassung in Zürich hat. Lustigerweise hörte ich in derselben Woche noch einen Vortrag des Hauptkonkurrenten - Quantum GIS - gehalten von Tim Sutton, einem der Chefentwickler. An einem Abend verabschiedeten wir in der Pizzeria Molino in lustiger Runde unsere Doktorandin, die einen Monat bei uns arbeitete. Gegen Ende des Monats nahm mich mein Projektleiter noch zu einem Treffen mit Geologen mit, um sie über den aktuellen Stand des Projekts zu informieren.


Am letzten Wochenende kam es dann zu einer Begegnung der besonderen Art. Eine meiner ehemaligen englischen Arbeitskolleginnen hatte mir geschrieben, dass ihre Patentochter für ein paar Monate nach Zürich kommen wird. Nach einigen Nachrichtenwechseln auf Facebook verabredeten wir uns schließlich zu einem ersten Treffen. Da sie erst vor zwei Wochen in der Schweiz angekommen war, spazierte ich mit ihr auf den Zürichberg, damit sie einen guten Überblick von Zürich erhalten konnte. Im Anschluss daran haben wir - wie in England typisch - noch einen 5 Uhr Tee bei mir getrunken.

Montag, 31. Oktober 2011

Goldener Oktober

Der Oktober in Zürich gestaltete sich in vielerlei Hinsicht goldig. Den Anfang machten warme Temperaturen und ungewöhnlich schönes Herbstwetter. Ich erinnere mich gerne zurück, wie ich im T-Shirt, mit Sonnenbrille und einem guten Buch in der Hand auf einer Parkbank am Zürichsee mich von der Sonne bescheinen lassen habe. Da der Altweibersommer bekanntlich im September stattfindet, musste es sich hierbei wohl um den Altherrensommer handeln.


Ich habe allerdings nicht nur herumgesessen, sondern war auch viel unterwegs . Zum Beispiel habe ich einen längeren herbstlichen Spaziergang nach Weinegg und Seefeld unternommen, vorbei am Dolder Grand Hotel. Bei diesem muss man bestimmt einige Goldreserven besitzen, um dort abzusteigen. Auch meine Museumstour habe ich fortgesetzt. So war ich im focusTerra - dem Museum der Erdwissenschaften - sowie im Völkerkundemuseum. Bei ersterem waren sogar echtes Gold und weitere Edelsteine als auch ein bisschen Mondstaub ausgestellt, den Astronauten auf einer Apollo-Mission eingesammelt haben. Weniger spektakulär, aber dennoch für eine Abwechslung gut waren das Stadtarchiv - mit einem großen Stadtmodell von Zürich um 1800 - und die Archäologische Sammlung.


Mitte Oktober kamen mich meine Eltern für ein Wochenende besuchen. Ausgerechnet in dieser Zeit fielen die Temperaturen in einen herbstlich-winterlichen Bereich. Dafür blieb es aber trocken, sodass wir trotzdem unser geplantes Programm in die Tat umsetzen konnten. Am Vormittag des ersten Tages machten wir zunächst einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Nachmittags ging es dann auf den Uetliberg und von dort aus weiter in Richtung Hotel meiner Eltern. Am folgenden Tag liehen wir uns Räder aus und fuhren damit nach Baden. Baden ist ein kleines, mittelalterliches Städtchen ungefähr 20km von Zürich entfernt, welches man bequem die Limmat abwärts erreichen kann. Dort angekommen schauten wir uns ein bisschen in der Stadt um, guckten uns die Therme an und stiegen auf eine alte Burgruine. Rückzu nahmen wir eine alternative Route, die uns mehr durch das Land führte. Am Abend hieß es dann schon Abschied zu nehmen, da meine Eltern meinem Bruder in Düsseldorf auch noch einen Besuch abstatten wollten.


Auf Arbeit lief alles seinen gewohnten Gang. Ich beschäftigte mich weitesgehend mit Kartengeometrien und Metadaten. Frischen Wind in unsere Arbeitsgruppe brachte eine Doktorandin aus Tschechien, die für einen Monat Forschung - größtenteils Literaturstudium - für ihre Dissertation nachging. In diesem Zusammenhang nahm mein Projektleiter sie und mich zu einer Professorin an der Universität nach Irchel mit, bei der einerseits ihre Doktorarbeit, andererseits unser Projekt besprochen wurde. An einem Abend in der Woche ergab sich ein nettes Treffen mit Arbeitskollegen aus einer anderen Arbeitsgruppe in einem Züricher Café. Ansonsten bekam ich noch von der ETH eine kostenlose Grippeimpfung spendiert. Im Gegenzug hatte ich eine Woche zuvor Blut gespendet (mein zweites Mal).


Am letzten Oktoberwochenende habe ich mich auf den Weg nach Einsiedeln gemacht. Dort gibt es ein Kloster zu besichtigen, dessen Innengestaltung wahrscheinlich schon den ein oder anderen Besucher zum Christentum übertreten ließ. Als ich ankam, fand gerade eine Messe statt, was diesen Eindruck noch verstärkte. Nach einer Stunde des göttlichen Segens fand ich schließlich doch den Ausgang und schaute mich noch ein wenig in der Umgebung um. Zum einen waren da die angrenzenden Stallungen, ein Denkmal für den heiligen Benedikt und ein kleiner Klosterladen. In der Stadt selbst war ich auf Anraten meines Projektleiters in einer Lebkuchen-Bäckerei, welche schon über Generationen hinweg Pilger mit Wegzehrung ausstattet. Ein Museum im hinteren Teil der Bäckerei dokumentierte dies. Auch ich habe mir eine Kleinigkeit für meine anschließende Wanderung mitgenommen. Und zwar ging es auf dem Jakobsweg - allerdings in umgekehrter Richtung - nach Pfäffikon am Zürichsee. Den ganzen Weg über boten sich wunderschöne Motive, die sich mit Worten nicht beschreiben lassen, deshalb möchte ich den Post mit einem Verweis auf das obige Fotoalbum beenden.

Freitag, 30. September 2011

Der September in Zürich

Der September in Zürich begann eigentlich schon im August, da mein Praktikum am Montag, dem 29. August 2011 um 9:00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit startete. Mein Praktikumsbetreuer und gleichzeitig Projektleiter hat mich freundlich empfangen und mir in den ersten anderthalb Stunden alles wichtige für das Projekt erklärt und gezeigt. Auf einer Führung durch das Institut hat er mich mit einzelnen Mitarbeitern bekannt gemacht. Das Institut selbst ist kleiner als das in Münster, dafür kennt man sich um so besser. Dies zeigte sich gleich bei der ersten Kaffeepause am Vormittag, bei der sich fast alle Institutsmitarbeiter in einer Caféteria einfanden. Auch beim Mittagessen in der Mensa bot sich ein ähnliches Bild.

Die darauffolgenden drei Wochen bestanden daraus, mich zunächst mit dem Projekt vertraut zu machen, einen Praktikumsplan zu erstellen und verschiedene Programme auszuprobieren. Für ein wenig Abwechslung sorgte in der zweiten Woche ein von den Teammitgliedern organisierter Workshop, bei der die zukünftige Entwicklung des Projekts und neue Funktionen diskutiert wurden. Dieser fand in Aarau statt, einem kleinen Städtchen, das man innerhalb einer halben Stunde mit dem Zug von Zürich aus erreichen kann. In der dritten Woche nach Praktikumsbeginn veranstaltete das Institut eine Kartografie-Werkschau. Hierbei wurden verschiedene Projekte vorgestellt und ein Preis für das beste kartografische Produkt verliehen.

Aber nicht nur auf Arbeit war einiges los, sondern auch nebenher. So nahm ich in der ersten Woche an einer von der Stadt organisierten Begrüßungsversanstaltung teil, die allen Neuzugezogenen galt. Nach einer kurzen Einführung ging es auf einem einstündigen Rundgang durch die Altstadt. Anschließend versammelte man sich zu einem Apéro, bei dem kleine Häppchen sowie Sekt und Saft serviert wurden. Ebenfalls in der ersten Woche war ich bei einem Apéro von einem Arbeitskollegen. Dieser hatte zuvor seine Doktorarbeit erfolgreich verteidigt.

An den Wochenenden verspürte ich irgendwie das Verlangen, mich kulturell und wissenschaftlich weiterzubilden. Vielleicht fehlten mir nur einfach die Vorlesungen. So war ich zum einen im Medizin-Historischen Museum. Hier wurde die Geschichte der Medizin von den Anfängen bis zur Neuzeit aufgerollt. Zum anderen war ich im Kulturama, einem Museum, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Meine nicht vorhandenen botanischen Kenntnisse frischte ich bei einem Besuch in der Sukkulenten-Sammlung als auch in der Stadtgärtnerei der Stadt Zürich auf. Obwohl es schon fast Herbst war, gab es noch einige schöne Blumen und Kakteen zu sehen.

Aber auch die Berge verlor ich nicht vollkommen aus den Augen. An einem Samstag gegen Ende des Monats fuhr ich nach Meilen und wanderte auf einen 853m hohen Berg namens Pfannenstiel. Dort gab es einen Aussichtsturm - allerdings war die Sicht trotz guten Wetters doch eher bescheiden. Auf der Rücktour nahm ich den Weg nach Forch und ließ mich von dort aus mit der Bahn nach Zürich zurückbringen. Das Wetter im September war fast ausnahmslos gut, so konnte ich einige Male joggen gehen.

Dies war aber noch nicht alles. In Zürich findet nämlich jedes Jahr das sogenannte Knabenschießen statt. Hierbei schießen Jugendliche mit echten Gewehren auf eine Zielscheibe und erhalten für jeden Treffer Punkte. Gewonnen hat am Ende der- oder diejenige mit den meisten Punkten. Dieses Jahr gelang dies lustigerweise einem Mädchen. Begleitend zum Knabenschießen findet eine Kirmes statt, die ich mir näher angeschaut habe. Kurz gesagt gab es hierbei tausend Möglichkeiten Nahrung aufzunehmen und wahrscheinlich ebenso viele, diese wieder zu verlieren. Dazu kam es bei mir zum Glück nicht: Ich fuhr lediglich mit einem Kettenkarussell, das sich in 50m Höhe über dem Boden schraubte.

Zum Ausklang dieses Blogposts sei noch eine Erasmus-Party erwähnt, auf die ich mich gemeinsam mit meiner Zimmernachbarin begab. Es war viel los, die Musik war erstaunlich gut, die Location ziemlich runtergekommen und die Preise für Zürcher Verhältnisse relativ niedrig. Alles in allem also eine Feier, die diesem Titel gerecht wird.

Sonntag, 28. August 2011

Die ersten zwei Wochen in Zürich

Für mein drittes Semester in meinem Masterstudium ist ein sechsmonatiges Praktikum vorgesehen. Laut Studienordnung können wir dieses an einer beliebigen Universität oder einem beliebigen Unternehmen absolvieren. Seit längerem habe ich mit dem Gedanken gespielt, die Gelegenheit für ein Auslandssemester in der Schweiz zu nutzen. Zum einen bin ich großer Fan der Berge und zum anderen ist die Schweiz für mich eine Art Mutterland der Geoinformatik.

Wie es der Zufall wollte, kam im Februar diesen Jahres eine E-Mail mit einer Stellenausschreibung von der ETH über unseren Institutsverteiler. Diese war zwar für erfahrene Softwareentwickler gedacht - wie ich nachher erfuhr, aber einen Praktikanten konnten sie auch noch gebrauchen. So bin ich also in Zürich gelandet. Die Wohnungssuche gestaltete sich im Endeffekt relativ unkompliziert, da ich einen Platz in einem Studentenwohnheim ergattern konnte. Dem voraus gingen aber mehrere Bewerbungen, die ich aufgrund der frühen Zusage wohl zu einem günstigen Zeitpunkt abschickt habe.

Bevor es aber mit dem Praktikum losging, habe ich erstmal Urlaub in Zürich gemacht. Dies kann ich nur jedem empfehlen, der ähnliches vorhat. So kann man einerseits die Gegend kennenlernen und andererseits organisatorische Dinge erledigen (wie die Wohnung anzumelden oder ein Bankkonto zu eröffnen). In der folgenden Auflistung, die meine ersten zwei erlebnisreichen Wochen in Zürich repräsentieren soll, habe ich mich jedoch nur auf ersteres beschränkt. Man kann sagen, dass ich jeden Tag etwas anderes unternommen habe:

Freitag, 12. August:
- Spaziergang durch Innenstadt zum Zürichsee

Samstag, 13. August:
- Wanderung auf den Käferberg (562m)
- Streetparade

Sonntag, 14. August:
- Landesmuseum Zürich besucht
- im Limmat geschwommen

Montag, 15. August:
- "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 2" im Kino geguckt

Dienstag, 16. August:
- Wanderung auf den Zürichberg (676m)
- Kunsthaus Zürich besucht

Mittwoch, 17. August:
- Radtour um den Zürichsee (75km)

Donnerstag, 18. August:
- am Zürichhorn gelegen und gebadet

Freitag, 19. August:
- Wanderung auf den Adlisberg (701m)

Samstag, 20. August:
- Spaziergang zum Irchelpark

Sonntag, 21. August:
- mit dem Rad zur ETH-Hönggerberg gefahren

Montag, 22. August:
- Stadtrundgang mit meinem Bruder, der eine Woche zu Besuch kam

Dienstag, 23. August:
- Wanderung auf den Uetliberg (869m) und entlang des Planetenwegs

Mittwoch, 24. August:
- Zoologisch-Paläontologisches Museum besucht

Donnerstag, 25. August:
- Fahrradtour zum Zuger See (80km)

Freitag, 26. August:
- am Arboretum gelegen und gebadet
- Botanischen Garten besucht

Samstag, 27. August:
- Ausflug nach Winterthur

Sonntag, 28. August:
- Fahrradtour zum Greifensee (35km)

Da mein Vater mir seinen Fotoapparat ausgeliehen hat, gibt es endlich wieder ein paar Fotos zu sehen:

Freitag, 12. August 2011

Kurzer Aufenthalt in Berlin

Zwischen Semesterende in Münster und Praktikumsbeginn in Zürich verblieben mir noch drei Tage in Berlin. Viel ist während dieser kurzen Zeit allerdings nicht passiert. Bei meiner Ankunft habe ich einen Teil meiner Sachen bei meinen Großeltern ausgelagert, die mir dafür freundlicherweise eine Ecke in ihrem Keller zur Verfügung gestellt haben. Da die Behörden in Münster nichts mit meiner Wohnungsummeldung zu tun haben wollten, musste ich diese Formalität zwangsläufig in Berlin erledigen. Trotz angekündigter langer Wartezeiten auf den Bürgerämtern kam ich doch relativ zügig an die Reihe. Am selben Tag war ich noch bei meinem Hausarzt die Tetanus-Impfung auffrischen. Kurioserweise musste ich mir hierfür den Impfstoff selbst aus der Apotheke besorgen. Am Donnerstag war ich mit meiner Mutter im Lindencenter noch ein paar neue Sachen kaufen. Und am Freitag ging's dann schon ab nach Zürich.

Montag, 8. August 2011

Das 8. Semester

Im Gegensatz zum vorangegangen, eher theorielastigen Semester, war mein achtes Semester mehr praktischer Natur. Ich hatte zwei Studienprojekte am Start, drei Seminare, eine Vorlesung sowie eine Vorlesungsreihe. Zudem war ich Tutor im Kurs Referenzsysteme, den ich im Vorjahr besucht hatte. Alles zusammen füllte meine Woche gut aus. Sehr angenehm war dabei der Umstand, dass ich meistens bis 9 Uhr (aus)schlafen konnte, da die frühesten Kurse erst um 10 Uhr begannen.

Während des Semesters war abseits der Uni natürlich auch einiges los. So fanden sich gleich am Montag in der zweiten Woche alle Masterstudenten zum Grillen am Aasee ein. Meinen Geburtstag feierte ich am Samstag in derselben Woche im kleinen Rahmen in meiner Wohnung. Am Tag darauf besann ich mich, meine Laufschuhe wieder aus dem Schrank zu holen und mit dem Joggen zu beginnen. Dies machte ich mir daraufhin zu meiner wöchentlichen Gewohnheit und konnte mich so von anfänglichen 4 km auf bis zu 9,6 km steigern. Das Wetter war diesen Frühling und Frühsommer für Münsteraner Verhältnisse ausgesprochen gut, was diese sportliche Aktivität zusätzlich förderte. Auch mit dem Fahrrad konnte ich einige schöne Touren in der Umgebung Münsters unternehmen. Gerne hätte ich dabei das ein oder andere Motiv aufgenommen, doch durch den Verlust meines Smartphones im Winterurlaub war dies mir leider nicht vergönnt gewesen.

Über die vier Osterfeiertage fuhr ich zu meiner Familie nach Berlin. Auf der Hinfahrt habe ich mich mit meinem Bruder getroffen. Der Zug, den wir nahmen, hatte am Ende aufgrund von Bauarbeiten und eines "Personenschadens" sage und schreibe drei Stunden Verspätung. Nichtsdestotrotz traf ich mich am gleichen Abend mit drei Schulfreunden aus meinem ehemaligen Mathe-LK und wir ließen die Nacht gemütlich in einer Bar und einem Klub am Hackischen Markt ausklingen. Meinen Bruder hatte es leider nicht ganz so gut erwischt und musste die Feiertage krank im Bett verbringen. Da Ostern ziemlich spät in diesem Jahr lag, ergab sich endlich wieder die Gelegenheit, einen Geburtstag innerhalb der Familie mitzufeiern, und zwar den der Cousine meiner Mutter. Hier fand sich die gesamte nähere Verwandtschaft zusammen, sodass ich einige lang nicht mehr gesehene Gesichter wiedersah und die neuesten Neuigkeiten erfuhr. Meinen Osteraufenhalt rundete ich mit meiner Mutter in den "Gärten der Welt" ab, welche seit meinem letzten Besuch den ein oder anderen Garten hinzubekommen hatten.

Zu Himmelfahrt war es dann umgekehrt: Meine Eltern kamen zu Besuch nach Nordrhein-Westfalen.
Zuerst schauten sie gemeinsam mit meinem Bruder die Loreley am Rhein an. Einen Tag später trafen wir uns alle in Dortmund, wo wir uns ein Mietauto mieteten. Mit dem machten wir uns auf ins sagenumwobene Sauerland. Sagenumwoben deshalb, da schon in meiner Humangeografie-Vorlesung im dritten Semester immer ein leichtes Raunen durch den Saal ging, als der Professor das Sauerland erwähnte. Scheinbar sehen es hier viele Leute als eine Art grünes Paradies - im Gegensatz zum grauen Pott. Die Landschaft ist zwar recht nett anzuschauen, so mein persönlicher Eindruck, allerdings konnte ich mit den dortigen Erhebungen nicht so richtig identifizieren. Für Hügel (wie in England) sind sie zu groß und für Berge (wie in den Alpen) sind sie zu klein. Auf der Autobahnfahrt dorthin kamen sie mir zudem ziemlich gestaucht vor. Trotz alledem war der Aufenthalt, wenn auch nur kurz, eine willkommene Abwechslung zum Studienalltag. Am Nachmittag spazierten wir auf die Nordhelle, abends liefen wir entlang des angestauten Biggesees. Am nächsten Tag wanderten wir auf die Hohe Bracht. Die Nacht verbrachten wir in einer Hotelpension in Attendorn.

In den Pfingstferien war ich wiederum in Berlin. Mein Bruder hatte, obwohl er im selben Bundesland wie ich studiert, komischerweise keine Ferien. Daher musste ich mich wohl oder übel alleine auf den Weg machen. Im Zug (der diesmal sogar überpünktlich ankam) stand noch nicht wirklich fest, was ich in der mir zur Verfügung stehenden Zeit machen werde. Bald jedoch musste ich feststellen, dass dies die ereignisreichsten Pfingstferien meines Studiums werden sollten. Angefangen hat es mit einem Bowlingabend mit meinem besten Schulfreund und dessen Freundin in der Nähe vom Nollendorfplatz. Am Tag darauf waren meine Eltern und ich mit einer Arbeitskollegin meiner Mutter und deren Mann in Bernau Spargel essen. Zur besseren Verdauung spazierten wir noch an der Stadtmauer entlang, landeten aber letztendlich an unserer Ausgangsposition in einem Café. Die aufgenommenen Kalorien strampelten wir uns am nächsten Tag auf einer 40 km langen Radtour ab. Wir sind in die Stadt hinein bis zur Warschauer Straße gefahren, danach durch den Treptower Park und entlang des Teltowkanals bis nach Adlershof und von dort aus wieder zurück. Am Montag fand dann die fast schon zum Standardrepertoire meiner Ferien gehörende Rollenspielrunde statt. Allerdings gehörte sie mit vier Mitspielern eher zu einer der kleineren. Dienstag musste ich mich verstärkt mit Unikram auseinandersetzen, da auf diesen Tag die Deadline für einen vorläufigen Bericht fiel. Am Mittwochabend war ich kurz mit meinem Vater bei meinem Opa zu Besuch. Donnerstag war ich wiederum mit meinen anderen Großeltern verabredet. Wir waren zuerst in Neu Helgoland essen und haben danach eine kleine Schiffsrundfahrt über den Müggelsee unternommen. Am Freitagabend habe mich mit einem guten Schulfreund getroffen, den es arbeitsbedingt nach München verschlug. Da ich in Sachen Umzug in eine andere Stadt schon einige Erfahrungen gesammelt hatte, konnte ich ihm den ein oder anderen Tipp mit auf den Weg geben. Samstag wären noch zwei weitere Treffen möglich gewesen. Ich habe mich jedoch dafür entschieden, vor meiner Rückreise noch ein wenig Energie zu tanken. So habe ich den Tag in Ruhe zu Hause verbracht.

Das war auch gut so, denn die finalen vier Wochen des Semesters standen bevor. In diesen musste soviele Präsentationen halten wie noch nie, und zwar gleich fünf an der Zahl. Dafür war nur eine Klausur fällig, die wahrscheinlich auch letzte meines Studiums. Des Weiteren musste ich noch zwei je fünfseitige Abschlussberichte verfassen sowie zwei Studienprojekte inklusive Dokumentation fertigstellen. Letzteres geschah allerdings in der dreiwöchigen "Nachstudienzeit" des Semesters. Nebenbei hatte ich es gewagt, zum ersten Mal Blut zu spenden. Ich war natürlich vorher ein wenig aufgeregt. Da ich mich aber im Vorfeld umfassend informiert habe und das Praxisteam sehr routiniert zu Werke ging, lief alles reibungslos ab. Ich hoffe, dass ich so einem Menschen helfen konnte und denke, dass ich zu gegebener Zeit wieder gehen werde.

An den letzten Wochenenden standen dann diverse Abschiedsfeiern an. Die erste war von einer Geografiestudentin, die es nach Dänemark zog, und drei ihrer Mitbewohnerinnen organisiert. Wie Mädchen nun mal sind, verließ keiner der vielen Gäste die Feier durstig oder gar hungrig. Mit meinem Informatik-Übungspartner aus dem ersten Semester war ich noch einmal abschließend joggen und anschließend in einem Münsteraner Club namens "Cuba Nova" das Tanzbein schwingen. Ich selbst habe meine Abschiedsfeier im BARzillus gefeiert. Ich muss sagen, dass es einer der nettesten Abend war, die ich in Münster verbracht habe. Den fünf Anwesenden sei dafür herzlich gedankt. Am folgenden Tag hieß es dann Koffer packen - allerdings sehr gemütlich, sodass am Nachmittag noch ein Kinobesuch drin war. Während des Semesters hatte ich es nur ein einziges Mal ins Kino geschafft. Meine Eltern kamen am nächsten Tag mit dem Auto, welches wir nun nach und nach randvoll beluden. Mein Bruder war auch kurzzeitig da und nahm ein paar Sachen für sich mit. Wie auch schon vor zwei Jahren hieß es nun Münster Lebewohl zu sagen. Bei meiner Abfahrt hatte ich allerdings das Gefühl, dass es wohl nicht das letzte Mal gewesen war.

Montag, 11. April 2011

Mein neuer Stundenplan (8)


Zusätzlich noch zwei Studienprojekte.

Sonntag, 3. April 2011

Schwarz-gelbe Semesterferien

Nach dem anstrengenden siebten Semester war auch in den sich anschließenden Semesterferien von Erholung zunächst keine Spur. Es waren für zwei Kurse noch längere Abschlussarbeiten zu verfassen sowie eine Klausur und eine mündliche Prüfung zu bestreiten. Das bedeutete für die ersten drei Ferienwochen etwa mit dreiviertel der Arbeitsleistung wie während eines Semsters weiterzuarbeiten. Immerhin konnte ich das verbleibende Viertel nutzen, um einmal ins Kino, Schwimmen und Eislaufen zu gehen. An einem Nachmittag gab ich zudem einem Freund ein wenig Mathenachhilfe.

Ein ganz besonderes Highlight während dieser ersten Zeit war live bei einem Bundesligaspiel meines Lieblingsvereins, Borussia Dortmund, dabei zu sein. Schon seit meiner Schulzeit bin ich ein Fan der Schwarz-Gelben und habe ihnen in guten wie auch schlechten Zeiten die Daumen gedrückt. Aus den frühen Jahren resultiert auch ein Dortmund-Schal und eine Mütze (beides Geburtstagsgeschenke meiner Tante), die bei dem Spiel erstmalig aktiv zum Einsatz kamen. Sowieso war es das erste Spiel überhaupt, in dem ich in einem Stadion war. Dabei begleitet hat mich mein Bruder, ebenso ein Dortmund-Fan wie ich. Als gegnerisches Team war der 1. FC St. Pauli zu Gast. Bis auf eine Szene ging aber keine Gefahr von ihnen aus, sodass Dortmund das Spiel kontrollieren und einen klaren 2:0 Sieg erspielen konnte. Da die Tore in unterschiedlichen Halbzeiten fielen, konnten wir, in der Nordtribüne sitzend, eines direkt vor unseren Augen erleben. Die Stimmung war dementsprechend gut und es machte umso mehr Spaß, den noch verrückteren Fans auf der Südtribüne zuzuschauen. Nach Abpfiff des Spiels haben wir den Tag gemütlich in einer Pizzeria ausklingen lassen.

Weiter ging es in der vierten Woche mit einem Blockkurs über mobile Geodatenerfassung, in dem wir mit GPS-Geräten ausgestattet ausgewählte Objekte in Münster kartiert haben. Danach schloss sich mein Winterurlaub und eine Woche Aufenthalt in Berlin an. Bei letzterem gab es jede Menge an kleineren Dingen zu erledigen - wie die üblichen Kontrolluntersuchungen bei Ärzten, sodass sich nichts weiter Aufregedendes ereignet hat. Immerhin waren meine beiden Großeltern zu Besuch und ich habe meiner Mutter ihren Geburtstagwunsch erfüllt, mit ihr Shoppen zu gehen.

Zurück in Münster stand auch gleich der nächste Blockkurs vor der Tür. Diesmal ging es um die Verarbeitung, Speicherung und Darstellung von geographischen Daten. Am anschließenden Wochenende war Frühlingsputz angesagt, bei dem ich mein Fahrrad und Fenster vom Schmutz befreite, der sich über den Winter angesammelt hatte. Die letzte Woche wurde fast ausschließlich von der Vorbereitung eines Studienprojekts ausgefüllt. Über die gesamten acht Wochen der Ferien hin war das Wetter meist erstaunlicherweise gut. So konnte ich am letzten Wochenende vor Semesterbeginn noch eine 30km lange "Rund um Münster Tour" mit dem Fahrrad unternehmen.

Sonntag, 6. März 2011

Skifahren mit Stil

Dieses Jahr ging es zum Skifahren in das zweitkleinste Bundesland Österreichs, nach Vorarlberg. Genauer gesagt in das Örtchen Lech, welches Teil der Skiregion Arlberg ist. Dabei handelt es sich beim Arlberg jedoch nicht um einen Berg in dem Sinne, sondern um einen (laut Wikipedia) verkehrstechnisch wichtigen Pass. Weitere Orte mit diesem Zusatz und in diesem Skigebiet sind Zürs, St. Christoph, St. Anton und Stuben. Insgesamt zählt das Gebiet mit über 250 Pistenkilometern zu einem der größten in Österreich.

Doch nun genug der Allgemeinbildung, denn bevor es überhaupt nach Lech ging, war ein Zwischenstopp in Ulm angesagt. Dort habe ich mich mit meinen Eltern getroffen, die beide mit dem Auto aus Berlin kamen. Ich hingegen habe den Zug aus Münster genommen. In Ulm haben wir in einem kleinen Hotel übernachtet, doch zuvor haben wir uns natürlich noch ein bisschen in der Stadt umgeschaut. Denn in Ulm befindet sich der höchste Kirchturm der Welt. Von diesem soll bekanntlich auch ein gewisser Schneider einige Flugversuche unternommen haben. Wir sind allerdings auf dem Boden der Tatsachen geblieben und waren schon mit der Aussicht von dort oben zufrieden. Einige Wendeltreppen später waren wir noch entlang der Donau spazieren, haben einen Abstecher nach Neu-Ulm gemacht und waren abends noch in einem indischen Restaurant essen. Am nächsten Tag machte sich meine Mutter arbeitsbedingt mit dem Zug nach Berlin auf, mein Vater und ich fuhren mit dem Auto weiter in Richtung Alpen.

In Lech angekommen, gingen wir den fast schon zur Routine gewordenen Tätigkeiten nach: Skier ausleihen, Skipässe besorgen und einkaufen. Zum Mittagessen gab es einen außergewöhnlich guten Topfenstrudel aus einer Bäckerei. Abends trafen dann auch der Studienfreund meines Vaters sowie ein Bekannter von ihm ein, mit denen wir gemeinsam die Woche verbrachten. Beide hatten in der Nacht zuvor mit einer Lebensmittelvergiftung gekämpft, nachdem sie in einem ägyptischen Restaurant essen waren. Glücklicherweise ging es dem einen gleich und dem anderen nach einem Tag wieder besser.  Beherbergt waren wir vier in der Pension Widderstein. Sowohl unser Zimmer als auch unsere Wirtsleute waren hier sehr nett. Insgesamt handelt es sich bei Lech um einen recht nobles Örtchen, was sich vor allem in den Restaurantpreisen und den Schaufensterauslagen widerspiegelt. Da wir uns im Vorfeld mehr auf das Skigebiet konzentriert hatten, fiel uns dies erst nach und nach auf. Zur Mittagsjause ließen wir daher die Bauden (bis auf deren Bänke) links liegen und verpflegten uns selbst. Unser Vorgehen wurde durch das Wetter unterstützt, welches nahezu optimal war. Wir hatten 5 Tage Sonnenschein, es war nicht zu heiß und auch nicht zu kalt. Trotz guten Wetters wurde mein Skifahrvergnügen ein wenig getrübt, da ich gleich am ersten Tag mein neues Smartphone verloren habe. Bei einer Bergstation ist es mir wohl beim Skischuhe zu machen aus der Tasche gerutscht und hat so wahrscheinlich den Besitzer gewechselt. Aus unerklärlichen Gründen muss ihm die Schutzhülle nicht gefallen haben, denn diese tauchte am nächsten Tag an der Talstation wieder auf. Im Skigebiet selbst sind wir alle im ersten Abschnitt erwähnten Orte erlaufen. Teilweise nahmen wir dazu die kleinen Skibusse, z.B. um über Zürs nach Alpe Rauz zu fahren. Vormittags war der Schnee meist sehr gut, nachmittags sollten die Südhänge allerdings umfahren werden.

Abschließend ein paar Fotos unseres stilvollen Urlaubs:

Freitag, 4. Februar 2011

Semester No. 7

Das siebte Semester - oder besser gesagt mein erstes Semester im Masterstudiengang - hatte es echt in sich. Mir persönlich kam es vor wie eine Mischung aus meinem erstem und fünftem Semester. Dies lag vermutlich daran, dass wieder einmal eine Fülle an Vorlesungsinhalten zu bewältigen war, in Kombination mit ziemlich zeitintensiven Übungen. Dafür konnte ich auch einiges dazulernen, wie z.B. neue Programmiersprachen und nützliche Geoinformatik-Tools. Was aber sonst noch so alles neben dem Studium passiert ist, ist nachfolgend beschrieben.

Noch vor Beginn der Vorlesungen habe ich mich mit einem ehemaligen Informatik-Übungspartner getroffen, den ich im ersten Semester kennengelernt habe. Er hatte noch an einer Klausur zu knabbern, daher gab ich ihm - so gut ich konnte - ein wenig Klausurnachhilfe. Am Wochenende danach kamen meine Eltern zu Besuch, die zuvor meinen Bruder in Düsseldorf besucht hatten. Gemeinsam sind wir in die Baumberge, einem Höhenzug in der Nähe von Münster, gefahren, wo wir zunächst gut gespeist und dann eine Rundwanderung zum Longinusturm (siehe Foto) unternommen haben. Ende Oktober stand ein erstes Treffen für alle Masterstudenten in Geoinformatik an, wo wir in einer Bar namens Cavete einen netten Abend verbracht haben. Insgesamt sind wir 10 Leute in unserem Jahrgang, davon 6, die ihren Bachelor in Münster gemacht haben, und 4, die von anderswo herkommen.

Zu Allerheiligen habe ich mich mit meinem Bruder in Oberhausen getroffen. Zuerst waren wir dort gut in einem griechischem Restaurant essen. Danach haben wir uns in einem ehemaligen Gasometer eine Ausstellung über das Weltall angeschaut. Weiterhin im November war ein netter Spieleabend im Wohnheim einer befreundeten Studentin. Anfang Dezember bekam ich offiziell mein Bachelorzeugnis überreicht. Die dazugehörigen Feierlichkeiten hielten sich jedoch in Grenzen und waren nicht ansatzweise mit dem Abiball zu vergleichen. Zwei Wochen darauf habe ich seit langem einige meiner Münsteraner Rollenspielfreunde wiedergesehen. Zu einer Rollenspielrunde kam es allerdings nicht, dafür gab es genügend anderes zu erzählen. Vor den Weihnachtsferien ließ ich natürlich die alljährlich von unserer Fachschaft organisierte Weihnachtsfeier, die traditionell in einem unserer Hörsäle stattfindet, nicht aus.

Zu Weihnachten ging es dann nach Berlin. Aufgrund von massivem Schneefall und teilweise Eisregen verzögerte sich meine Anreise um fast zwei Stunden. Mein Bruder hatte jedoch ein schwereres Los gezogen. Er kam mit einem halben Tag Verspätung an und verpasste dadurch Heiligabend, den wir bei meiner Tante feierten. Zu den beiden Weihnachtsfeiertagen waren wir aber dann alle wieder vereint und verbrachten diese - wie gewöhnlich - bei unseren Großeltern. Zweimal während der Ferien kam eine Rollenspielrunde zustande, was aufgrund der verschiedenen Terminkalender aller Beteiligten nicht allzu  selbstverständlich ist. Daher freuten wir uns umso mehr, als wir dieses Kunststück vollbracht hatten. Bei einer Mitspielerin, einer ehemaligen Klassenkameradin von mir und übrigens einer sehr guten Gastgeberin, feierte ich in das neue Jahr hinein. Für eine Überraschung während meiner zwei Wochen in Berlin sorgte die Firma, bei dem mein Vater meinen Laptop zur Reparatur abgeben hatte. Nach über vier Monaten hatten sie ihn tatsächlich wieder zum Laufen gebracht. Grund war nicht wie zuerst vermutet der Monitor oder die Grafikkarte, sondern lediglich ein defekter Anschluss auf dem Mainboard.

Dafür hatte ich, zurück in Münster, wieder einmal Pech mit dem Internet. Innerhalb eines halben Jahres ist es  zum vierten Mal komplett ausgefallen. Da hatte selbst die Betreiberfirma Mitleid und gab mir eine kleine Gutschrift als Entschädigung. Insgesamt war der Januar recht trostlos und ereignisarm. Neben zwei Klausuren in der letzten Woche des Semesters waren zuvor noch drei Abschlusspräsentationen fällig, sodass meine Wochenenden größtenteils aus deren Vorbereitung und Lernen bestanden. Daher war ich recht froh, als das Semester endlich vorbei war.