Samstag, 31. Juli 2010

Das sechste Semester

Vor diesem Semester dachte ich, mir stünde angesichts des schönen Stundenplans ein insgesamt entspanntes halbes Jahr bevor. Doch bald musste ich feststellen, dass dem leider nicht so war. Fast bei jedem Kurs wurden die durch die Credit Points vorgebenen Zeitvorgaben deutlich überschritten. Dies geschah einerseits durch zeitintensive Übungsaufgaben, andererseits mussten für zwei Kurse nahezu in jeder Woche längere, wissenschaftliche Texte gelesen werden. Hinzu kamen durchschnittlich zwei bis drei Projekt-, Übungs- oder Arbeitsgruppentreffen, welche meist nicht gerade zur Produktivität beitrugen. Es gab aber auch eine positive Seite des Semesters: So waren am Ende lediglich zwei kleinere Klausuren und zwei abschließende Berichte zu schreiben. In diese Zeit fiel auch die Bewerbung für den Master, bei der es wieder einmal jede Menge (bürokratische) Formalitäten zu erledigen gab.

Ein bisschen Abwechslung von dem Semester verschaffte mir glücklicherweise die Fußball-WM. Wie viele andere war auch ich überrascht, wie sich die deutsche Nationalelf zum dritten Platz spielte. Drei der Spiele habe ich an unterschiedlichen Public-Viewing Plätzen in Münster gesehen, die anderen vier sowie die der anderen Mannschaften in Ruhe von zu Hause. Am letzten Juni-Wochenende war ich noch einmal kurz in Berlin. Mein Bruder hatte seinen Abiball, zu dem ich natürlich gerne angereist bin. Zum einen hatte mein Bruder ein recht gutes Zeugnis vorzuweisen, zum anderen ich die Gelegenheit, seinen Schulfreunden, von denen ich einige von früher kannte, alles Gute zu wünschen. Zufällig habe ich auch Leute aus meinem Jahrgang getroffen, die so wie ich ihre Geschwister begleiteten. Nach diesem Ereignis folgte ein kurze Phase sehr hoher Temperaturen, die sich später als Sommer herausstellen sollte. In dieser heißen Zeit war ich zweimal Schwimmen, da andere sportliche Betätigungen nicht in Frage kamen. Dafür eignete sich das Wetter davor und danach hervorragend fürs Joggen, sodass ich meine Langstreckenfähigkeiten gut ausbauen konnte. Vielleicht hat aber auch mein neues Smartphone einiges dazu beigetragen, bei dem ich nun Route, Geschwindigkeitsverlauf, Entfernung und Zeit verfolgen kann.