Nicht nur die Fußball-Europameisterschaft neigt sich ihrem Ende entgegen, sondern auch mein 2. Studiensemester: Noch drei Wochen sind es bis zum Vorlesungsende und den sich daran anschließenden Semesterferien. Eine Begleiterscheinung davon ist im Moment, dass die Phase der Übungsaufgaben in die Phase des Lernens übergeht. Insgesamt werde ich ab Mitte Juli innerhalb von vier Wochen vier Klausuren schreiben müssen. Aber bis dahin steht noch ein sehr erfreuliches Ereignis an: Das EM-Finale mit Deutschland. Bereits der gestrige Abend, beim Halbfinale gegen die Türkei, war außergewöhnlich. Ich bin gemeinsam mit einer Englisch-Französisch-Studentin, die ich bei der Neueinzüglerparty in meinem Wohnheim kennen gelernt habe, zum Public Viewing losgezogen. Für mich war es das zweite "Rudel Guck" (wie man hier in NRW sagt) Erlebnis dieser Art, denn auch das Spiel gegen Österreich wollte ich mir nicht alleine in meinem kleinen Zimmer anschauen, sondern zwischen den Massen von begeisterten Fans. Jedenfalls war unser ursprünglich geplanter Ort, nämlich in einer Mensa, schon eine Stunde vor Anpfiff überfüllt und wir wurden nicht mehr hineingelassen. Nach einer Alternativ-Suche wurden wir jedoch in einer Kneipe namens "Da Capo" fündig und ergatterten glücklicherweise zwei Stühle, die wir direkt vor den Fernsehbildschirmen platzieren konnten. Nun konnte eines der unglaublichsten Spiele beginnen, das ich je gesehen habe. Zum Verlauf brauche ich bestimmt nichts zu schreiben, denn jeder wird es selbst gesehen oder davon in den Nachrichten gehört haben. Unmittelbar nach Ende haben wir uns gleich auf den Rückweg begeben und sind dabei Hunderten von jubelnden Fans begegnet, die den Sieg gefeiert haben. Man dachte, ganz Münster wäre unterwegs. Bin ja mal gespannt, was los ist, falls Deutschland tatsächlich Europameister werden sollte. Ich drücke auf jeden Fall fest die Daumen und fiebere aufgeregt mit!